Mayte

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Mayte kam als Welpe zu uns. Gemeinsam mit ihr hatte ich einige Hundeschulen im Bodenseekreis besucht. Und sie war letztendlich auch der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich mich weitergebildet und eine eigene Hundeschule eröffnet habe. Eine Hundeschule in der jedes Mensch-Hund-Team individuell betreut wird. Manchmal sind es nur „Bausteine“ wie z.B. das Abrufen oder die Leinenführigkeit, die das Mensch-Hund-Team gemeinsam erlernen möchten. Auch das ist bei den Pfunds-Hunden möglich.


                                                        Sammy
  
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Sam, oder auch „das BÄM“ genannt, kam aus dem Tierschutz zu uns. Er hatte einige Besitzerwechsel hinter sich, als er mit fast 6 Monaten bei uns einzog. Ein großer Junghund, der logischerweise Verlassensängste hatte und dabei zum Umdekorieren der Wohnung neigte. 


            

                                        Rio Reiser

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Es war Februar 2007. Eine Tierschutzorganisation konnte 10 Hunde von einem "Vermehrer" (Massen-/Profitzüchter) übernehmen. Sie waren "Ausschuss", für die Zucht nicht geeignet oder zu alt für den Verkauf. Der Käufer möchte süße kleine Wollknäule, sind sie nicht mehr putzig, will sie keiner. Wie viel andere Moderassen werden Labrador und Golden Retriever auf Masse gezüchtet, damit möglichst viel Geld in die Kasse kommt. Da bleibt schon mal "was übrig".

Unter den Hunden war der 10 Monate alte Rüde Rio, der vorher als sehr scheu und ängstlich beschrieben wurde. Wir erleben es immer wieder, dass Hunde, die erst in diesem Alter ihre Zuchtstätte verlassen, extrem ängstlich sind. Das ist kein Wunder. Gerade in der wichtigen Prägephase und der Zeit, wo sie viele Umwelteinflüsse kennen lernen müssen, leben diese Hunde isoliert und abgeschirmt von jeglichen Reizen. Sie sitzen nur in ihren Zwingern und werden mit dem Nötigsten versorgt. Keiner spielt mit ihnen, niemand zeigt ihnen Wiesen, Bäume und Wälder. Sie werden auf keinen Schoß genommen und gekuschelt.

Als ich Rio abholte, war ich erschüttert. Nicht nur er, der Großteil der 10 Hunde war völlig verängstigt, sogar panisch. Man kam teilweise überhaupt nicht an sie heran, die Angst vorm Menschen stand in ihren weit aufgerissenen Augen.

Rio's Angst bezog sich jedoch nicht nur auf Unbekanntes und Menschen, er hatte auch extreme Angst vor Artgenossen. Er brauchte eine Woche, um sich in meine Hundegruppe einzufinden. Eine weitere Woche um sich im Haus einzuleben. Und Wochen, um dem Grün im Garten zu trauen.

Wir haben ebenfalls Wochen gebraucht, ihn langsam und nur schrittweise ans Geschirr und die Leine zu gewöhnen. Und als er dann das ritualisierte Folgekommando beherrschte, hat Rio im Mai, also nach drei Monaten, zusammen mit meinem Rüden, seinen ersten Spaziergang auf Wiesen und Feldern gemacht, ohne große Umweltreize.


Er hat sich die ersten 3 Wochen bei uns nur nachts im Haus erleichtert und anschließend seine Hinterlassenschaften gefressen. Auch zog er hier mit Sarcoptes ein. Viele Hot Spots und Kratzspuren zierten seinen Körper. Durch seine Allergie auf etliche Futterstoffe war sein Bauch fast nackt und die Beine blutig gekratzt. Er war wirklich ein Häufchen Elend.

Wir haben ihn behalten, unseren Rio Reiser, König von Deutschland, denn er hat sich königlich entwickelt.

Heute ist Rio ein Hund, der nur mit Ritualen lebt. "Sein Rudel" gibt ihm Sicherheit. Die Angst vor fremden Hunden ist noch da, aber er gerät nicht mehr in Panik.




                                     
Bono

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Und das ist die Geschichte von Bono:

Bono war ebenfalls unter den 10 Hunden, die im Februar 2007 freigelassen wurden. Er war zu diesem Zeitpunkt 9 Monate alt.

Ich hatte ihn bei der Übernahme von Rio gesehen und konnte ihn einfach nicht vergessen. Es war ein Bild des Grauens. Panik in den Augen und seine Hinterhand ist immer weggebrochen.

Bono kam in eine Pflegestelle der Tierschutzorgansation, die die Hunde übernommen hatte. Täglich habe ich sein Tagebuch gelesen und seine Entwicklung verfolgt.

Bono hatte einen auffälligen Watschelgang, es hieß, er habe eine alte Verletzung. Der diagnostizierte Befund zeigte eine abgeheilte Kompressionsfraktur im Lendenwirbelbereich infolge eines Schlages. Bono wurde also schwer misshandelt!

Seine Entwicklung in der Pflegestelle war schleichend. Er wurde stubenrein und rannte mit anderen Hunden im Garten. Spazieren ging er auch. Die Bilder zeigten aber weiterhin einen Hund mit Panik in den Augen. Einem Tunnelblick.

Da Bono mittlerweile extreme Zerstörung an Mobiliar .... naja und auch am Haus selbst zeigte, sollte er nach 7 Monaten die Pflegestelle wechseln. Bono verlebte viel Zeit im Kennel und bellte ununterbrochen.

Und jetzt wird es eigentlich erst unsere Geschichte.

Bono kam zu uns. Wir haben einen total unsicheren Hund übernommen, der sofort pieselte, wenn man nur 1 Meter an ihn heran trat. Blickkontakt war nicht möglich. Sofortige Fluchtreaktion und Dauerbellen war die Folge. Anfassen war nicht möglich. Bei seinen Bellattacken hat er sich ununterbrochen im Kreis gedreht. Es war schrecklich. Bono hatte panische Angst vor Männern und traute überhaupt niemandem. Bono hat man nicht gesehen, nur gehört wauwauwau......10 Stunden am Tag.

Dies ist keine traurige Geschichte, sondern eine Liebeserklärung an Bono.

Schritt für Schritt und in aller Ruhe haben wir ihm geholfen.

Bono hat eine Schilddrüsenunterfunktion, die eingestellt wurde. Er hat schwere HD und ein beginnendes Cauda equina-Syndrom, Spondylose entwickelte sich. Mittlerweile ist er schmerzfrei.

Sein Bellverhalten hat sich zu 90% verringert.

Bono lebt mit Ritualen, aber auch wir. Noch heute sagen wir "Wir sinds...", wenn wir Licht in einem dunklen Zimmer machen. Noch heute sagen wir "Wir sinds", wenn wir zur Tür reinkommen. Wir merken es nicht mehr und Bono hilft es. Früher ist er in sein hysterisches Bellverhalten gekippt. Das klickende Geräusch eines Lichtschalters hat schon gereicht.

              Und last but not least, Captain Jack Sparrow. Ein Klick auf sein Bild führt zu seiner Geschichte, alternativ geht es hier zum Seitenanfang zurück.

                   jack